Neujahrsempfang für die maritime Branche in Groningen

11. Januar 2019

Groningen. Am Freitag, den 11. Januar 2019, fand in der Martini Plaza in Groningen der, in der Branche seit vielen Jahren geschätzte, Neujahrsempfang von Conoship mit dem übergreifenden Thema „Innovative Ship Propulsion & Design: paving the road to zero emission shipping“ statt. Der Empfang wurde in diesem Jahr gemeinsam mit NMT – Netherlands Maritime Technology und dem deutsch-niederländischen INTERREG-Projekt MariGreen (koordiniert von MARIKO und FME) organisiert. Neben den traditionellen Reden wurden die MariGreen Themenfelder Wind, LNG, Carbon Capture und Wasserstoff in Kurzvorträgen von Projektpartnern vorgestellt. Ergänzend dazu gab es Ausstellungsstände zu den jeweiligen Innovationsthemen, an denen sich die Teilnehmer über die Projektergebnisse informieren konnten.

Jan Jaap Nieuwenhuis, Manager Design Department Conoship, eröffnete den Empfang mit der Botschaft, wie wichtig  Nachhaltigkeit für die zukünftige Generation ist und übergab dann das Wort an Ilona Heijen, Geschäftsführerin von INTERREG bei der Ems Dollard Region. Sie beleuchtete den Mehrwert grenzüberschreitender Zusammenarbeit und berichtete von den zukünftigen Themen des INTERREG-Förderprogramms.

Jeanine Klinkenbijl von ZEM Projects erläuterte die Perspektiven der Übertragbarkeit der bewährten landbasierten Technik der CO2-Abspaltung und Speicherung zur Emissionsreduzierung auf die Schifffahrt. Die technische und wirtschaftliche Machbarkeit wird zurzeit im CO2ASTS-Projekt geprüft.

Prof. Kapt. Michael Vahs von der Hochschule Emden/Leer gab die optimistische Neujahrsprognose ab, dass Wind (-energie) ein wichtiger Baustein für die Zukunft der CO2-freien Schifffahrt sein wird, basierend auf den positiven Ergebnissen des MariGreen Projekts. Veranschaulicht wurden seine Ausführungen durch Modelle eines Flettner-Rotors und eines Ventifoils (Projekt EConowind).

Der dritte Referent, Arjen Mintjes, Direktor der Maritiemen Academie Harlingen, referierte über das Potenzial und die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff in der Schifffahrt. In dem MariGreen Teilprojekt wird aktuell das Schulschiff „EMELI“ der Maritimen Academie Harlingen auf einen Wasserstoffantrieb in Kombination mit einer Brennstoffzelle umgerüstet.

Ergänzend dazu wurde die im MariGreen Projekt erstellte Machbarkeitsstudie zum Thema „Perspektiven für die Nutzung von Wasserstoff als Treibstoffstoff in der Binnenschifffahrt“ erstmals ausgestellt.

Abschließend referierte Leo van der Burg, Business Development Manager von FME, über die deutsch-niederländische Zusammenarbeit innerhalb von MariGreen und die in den LNG-Teilprojekten erzielten Ergebnisse. Hier wurden unter anderem ein Methan-Katalysator und ein neuartiges LNG-Tankkonzept entwickelt und erfolgreich getestet. Entsprechende Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen für den Einsatz von LNG als Treibstoff bilden ebenfalls einen wichtigen Projektschwerpunkt. Das speziell entwickelte online Trainingssystem wurde während der Veranstaltung präsentiert und konnte von interessierten Teilnehmern ausprobiert werden.

Die Kurzvorträge und die dazugehörigen Informationsstände boten einen geeigneten Ausgangspunkt für zahlreiche interessante Gespräche bei „flying buffet“ und „borrel“.

Auf der Abschlusskonferenz am 23. Mai in Heeg (NL) werden alle Innovationen und Prototypen, die im MariGreen Projekt entwickelt wurden, vorgestellt.

Das Projekt MariGreen verfolgt einen integrativen Ansatz zur Entwicklung und Durchsetzung von GreenShipping-Technologien und -Entwicklungen im deutsch-niederländischen Grenzraum. Die 12 Teilprojekte von MariGreen dienen der Entwicklung von innovativen Produkten und Verfahren insbesondere zur Verbesserung der Umweltbilanz, aber auch der perspektivischen Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der Schifffahrt. MariGreen konzentriert sich auf GreenShipping-Themen, die besondere Effekte und Impulse für die Region, die beteiligten Unternehmen und somit für eine umweltfreundlichere Schifffahrt versprechen.

Das Projekt MariGreen wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums (Ministerie van Economische Zaken en Klimaat), des Landes Niedersachsen (Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) sowie des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und der Provinzen Drenthe, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Noord-Brabant und Overijssel kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management INTERREG bei der Ems Dollart Region (EDR).