Deutsch-niederländischer Workshop zu den Handlungsansätzen von Kommunen, Bürger und Unternehmen in die Energiewende einzubinden

31. März 2022

Ameland. Auf der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland trafen sich am 31. März 2022 im Rahmen des grenzüberschreitenden INTERREG-Projektes SAVE (SAmen Voor de Energietransitie = Gemeinsam für die Energiewende) Vertreter von Kommunen beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Diskutiert wurden Handlungsansätze für Kommunen im Rahmen der Energiewende, um die Akzeptanz für Maßnahmen im Energiekontext zu verbessern.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine tragende Säule der Energiewende. Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur globalen Energieversorgung wächst, insbesondere in schwierigen Zeiten wie diesen. Akzeptanz in der Bevölkerung beeinflusst entsprechende Entwicklungen, da diese unmittelbar vom Mitwirken und Engagement der Bevölkerung abhängig sind.

Der Workshop brachte viele interessante Einblicke darüber zu Tage, wie das Energiemanagement in Kommunen verbessert und die Eingliederung von BürgerInnen funktionieren kann und bereits eindrucksvoll funktioniert.

Präsentiert wurde beispielsweise eine Web-Applikation, die es ermöglicht, den Gebäudeenergieverbrauch darzustellen, CO2-Bilanzen zu bilden und somit zur Steigerung der Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften beizutragen. Zudem wurde vorgestellt, welche innovativen Maßnahmen die Gemeinde Ameland zur nachhaltigen Gestaltung ihrer Insel ergriffen hat. Dazu gehört zum Beispiel die Realisierung eines Solarparks und das kostenlose Angebot an die Bürger, Wärmescans ihrer Wohnhäuser durchzuführen. Vertreter der ostfriesischen Insel Borkum berichteten, wie unter intensiver Beteiligung der Inselbewohner ein „Lebensraumkonzept“ erarbeitet wird, das zu einer nachhaltigen Entwicklung der Kommune beitragen soll. Weiter berichtete die Gemeinde Leeuwarden über ein Car-Sharing-Konzept im ländlichen Raum und die dortige Begeisterung für lokale, saubere Energie.

Ein weiterer Teil der Veranstaltung widmete sich dem Thema Akzeptanz. Was bedeutet eigentlich Akzeptanz im energiewirtschaftlichen Kontext und warum ist sie so wichtig für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende? Vorgestellt wurden in diesem Zusammenhang bereits implementierte Maßnahmen und softwareunterstützte Informationskonzepte zur alternativen Energieversorgung, wie beispielsweise ein mittels Wasserstofftechnologie beheiztes Wohnviertel in den Niederlanden.

Abgerundet wurde die spannende Veranstaltung durch eine Inselrundfahrt, auf welcher u.a. die innovative Tidalkite-Technologie (Stromerzeugung mittels eines „Unterwasserdrachens“), die Wärmepumpentechnologie sowie die Brennstoffzellentechnologie veranschaulicht wurde. Das Zusammenspiel aller Maßnahmen macht Ameland zu einem Vorbild der Bürgerpartizipation in der Energiewende.

Festzuhalten ist, dass die Energiewende ein gesamtgesellschaftliches Projekt zwischen der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Politik ist. Sie kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen!

Die Präsentationen zum Workshop finden Sie HIER.

Partner & Förderer

Das Projekt SAVE wird im Rahmen des INTERREG VA Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Fryslân und Groningen sowie vom Land Niedersachsen kofinanziert.

Unter der Federführung der MARIKO GmbH aus Leer und dem Unternehmerverband FME setzt sich das Kernteam des SAVE-Projektes aus dem Landkreis Leer, der Gemeinde Ameland, der NettCon Energy GmbH, der Nordseeheilbad Borkum GmbH, der Hanzehogeschool Groningen und der Gemeinde Leeuwarden zusammen.

Hintergrund

Der Beitrag erneuerbarer Energien zur globalen Energieversorgung wächst. Neben politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst insbesondere die Akzeptanz in der Bevölkerung die Nachhaltigkeitsbestrebungen. Diese sind unmittelbar abhängig vom „Mittragen“ und dem Engagement der Bevölkerung. Bisher ist hier ein gewisses Desinteresse bzw. Unwissenheit im Hinblick auf die Energiewende erkennbar.

Hier setzt das Projekt SAVE an. Das Hauptziel des SAVE-Projekts ist es, die Unterstützung für und die Beteiligung von Bürgern und Unternehmen an der Energiewende zu erhöhen. SAVE greift die „(zwischen)menschlichen” Herausforderungen auf und trägt dazu bei, dass die Energiewende als Gesamtsystem zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Gebietskörperschaften / Politik (besser) funktioniert. Der Fokus des Projektes liegt dabei auf dem Ausbau von erneuerbaren Energien und den Wasserstoffanwendungen.