GreenPorts – Zukünftige Mobilität in Häfen

21. September 2021

Am 21. September ging es bei der dritten Online-Veranstaltung der „GreenPorts-Reihe“ um die Mobilität in Häfen und wie diese zukünftig nachhaltig gestaltet werden kann. Neben den Nutzfahrzeugen im Hafen gehören auch die Arbeitsschiffe, der Hinterlandverkehr, aber auch die Umschlagsgeräte zu diesem Themenkomplex. Vier Expert*innen gaben interessante Einblicke in spannende Projekte und Entwicklungen.

Prof. Dr. Klaus Harald Holocher, unterrichtet Europäische Verkehrswirtschaft und Hafenmanagement an der Jade Hochschule am Fachbereich Seefahrt und Logistik in Elsfleth und führte mit dem Vortrag „Nachhaltigkeitsincentives für das Hafenmanagement“ in die Thematik ein. Dabei ging er auf die Aspekte der Nachhaltigkeit und deren Ziele sowie die zu beachtenden Prioritäten für Häfen ein und zeigte exemplarisch an zwei Beispielen die ökonomischen Anreize zum ökologischen Handeln auf, um danach auf die Möglichkeiten der drei Säulen der Green-Ports im Hafen, zur See- und zur Landseite zu verweisen.

Gerlinde John von der HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG konnte mit ihrem Projekteinblick zum „HyperPort“ auch gleich eine nachhaltige Lösung für den Seehafenhinterlandverkehr aufzeigen. Es handelt sich bei dem Projekt um ein Joint Venture von HHLA und Hyperloop TT. Für den Seehafen wird die Integration eines Hyperloop-Systems untersucht, welches auf Mittel- und Langstrecken einen zuverlässigen, schnellen und sicheren Transport von Containern in und aus dem Hafen ermöglicht. Sie zeigte auf, welche Vorteile der Transport im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln bieten könnte und gab einen Überblick über die dafür nötige Technologie.

Über die „Grüne Zukunft von Hafenequipment“ berichtete Hans Götz von der Kalmar Germany GmbH, die unter anderem Reachstacker, Straddle Carrier und Gabelstapler anbieten. Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Zukunft ihrer Hafengeräte elektrisch sein wird, da Kraftstoffalternativen nicht die gewünschten Emissionsreduktionen erreichen. So wird bis Ende 2021 in jedem Fahrzeugsegment ein vollelektrisches Gerät verfügbar sein. Schon jetzt gibt es Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 18t mit rein elektrischem Antrieb, die nächste Größe mit bis zu 33t Tragkraft ist in der Entwicklung. Aber auch elektrische Reachstacker stehen kurz vor der Markteinführung.

Ein Start-up mit hundertjähriger Erfahrung? Diesen Gegensatz vereint die Flotte Hamburg GmbH & Co. KG seit 2017. Denn in diesem Jahr sind die bis dahin vier eigenständigen städtischen Flotten der Hansestadt Hamburg in das Flottenmanagement des Unternehmens übergegangen. Karsten Schönewald berichtete über die „Grüne Strategie der Flotte Hamburg“ und die dazugehörigen fünf Säulen, die emissionsarme Kraftstoffe, Abgasnachbehandlungen bei Neubeschaffungen, Nachrüstlösungen, innovative Antriebstechnologien und den energieeffizienten Schiffsbetrieb umfassen. Der „Fuhrpark auf dem Wasser“, dem 50 Schiffe mit zwölf verschiedenen Schiffstypen angehören, wird bereits zu 100 Prozent mit innovativen Kraftstoffen betrieben.

Eva von Soosten, GreenShipping Niedersachsen: „Es ist immer wieder spannend Live-Einblicke in den Entwicklungsstand der verschiedenen Projekte zu erhalten und mit unserer GreenPorts-Veranstaltungsreihe dazu beizutragen, dies auch unserem Netzwerk zu ermöglichen. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Veranstaltung unserer GreenPorts-Reihe, in der wir voraussichtlich das Thema Licht- und Lärmemissionen aufnehmen werden.“

Kontakt

Maritimes Cluster Norddeutschland e. V.
Eva von Soosten, eva.von-soosten@maritimes-cluster.de, +49 (0) 4404 98786 17

MARIKO GmbH
Sören Berg, soeren.berg@mariko-leer.de, +49 (0) 491 926 1147

Über das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen

In Anerkennung ihrer Verantwortung für Wirtschaft und Umwelt hat die Landesregierung das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen an den Standorten Leer und Elsfleth auf den Weg gebracht, das gezielt und bedarfsgerecht die aktuellen und wichtigen Fragestellungen aufgreift, bewertet und mögliche Lösungen im Themenfeld GreenShipping entwickelt. Dabei wurden umfangreiche Vorarbeiten des Maritimen Strategierates Weser-Ems berücksichtigt. Es geht darum, die verfügbaren fachlichen Kompetenzen mit den relevanten Problemen in Deckung zu bringen und im Rahmen von Projekten bedarfsgerecht auf höchstem technischem Niveau einer Lösung zuzuführen. Mit dem Kompetenzzentrum für GreenShipping stellt sich Niedersachsen den konkreten Herausforderungen, Bedingungen und Wünschen der maritimen Wirtschaft mit dem Ziel, Schifffahrt zu wirtschaftlichen Bedingungen ressourcenschonender und umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei soll das Kompetenzzentrum für GreenShipping Niedersachsen bei Umweltproblemen branchenübergreifend den Dialog mit den Beteiligten suchen und Lösungsoptionen koordinieren. Auf der Grundlage einer leistungsfähigen Infrastruktur kann das Kompetenzzentrum zudem eine Plattform für anwendungsorientierte Forschung bieten.

Das vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt wird von der MARIKO GmbH, dem Maritimen Cluster Norddeutschland e. V. (MCN e. V.), der Hochschule Emden/Leer, der Jade Hochschule und dem OFFIS gemeinsam realisiert.