Die MARIKO GmbH feiert ihr 10-jähriges Jubiläum

20 Projekte – 25.000.000 EUR Projektvolumen – 250 involvierte Projektpartner – 600 Sicherheitslehrgänge – 3.750 Kursteilnehmer

28. November

Leer.

Die MARIKO GmbH feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Dies nahm die gemeinnützige Gesellschaft zum Anlass, um mit den engsten Projektpartnern und Unterstützern in einer kleinen Feierstunde am 28. November 2019 die erfolgreiche Entwicklung Revue passieren zu lassen und sich für die Zukunft aufzustellen.

Die MARIKO GmbH hat sich seit 2009 von einem vierköpfigen Team zu einem Unternehmen mit insgesamt 14 Mitarbeitern entwickelt. Das Unternehmen verfügt mittlerweile über eine überregionale Strahlkraft weit über die Grenze der Ems-Achse und Weser-Ems hinaus und ist sowohl national als auch international aktiv. „Dabei übernimmt die MARIKO GmbH eine wichtige Rolle als Schnittstelle zwischen maritimer Wirtschaft, Wissenschaft und der Politik“, resümierte Landrat Matthias Groote in seiner Begrüßungsrede.

Alfred Hartmann, Reeder und Gesellschafter der MARIKO GmbH, stellte in seinem Beitrag heraus, welch hohe  Bedeutung die MARIKO GmbH zusammen mit dem Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer und der Nautitec GmbH, die einen den modernsten Schiffsführungssimulatoren der Welt betreibt, für die Region aufweist.  Besonders lobt er dabei die erfolgreiche Initiierung und Begleitung von Innovationsprojekten im Bereich GreenShipping. In diesem Kontext sind u.a. zahlreiche Aktivitäten zur Einführung und Etablierung von verflüssigtem Erdgas (LNG – Liquefied Natural Gas) als Kraftstoff umgesetzt worden. Aber auch das Thema Windantriebssysteme ist in Kooperation mit der Hochschule Emden/Leer stark vorangetrieben worden. Ein Beispiel ist hierfür der so genannte Flettner Rotor, der derzeit auf der Fehn Pollux der Reederei FehnShip installiert ist.

Aktuell wird auch das Thema „Wasserstoff-Anwendungen“ intensiv bearbeitet. Inga Lauts und Sören Berg, beide Projektmanager der MARIKO GmbH, stellten verschiedene Maßnahmen in diesem Bereich vor. Dazu zählen z.B. die Projekte „WASh2Emden“ und „H2Watt“. Das Projekt „WASh2Emden –  Innovative und umweltfreundliche Wasserstoffanwendungen im Seehafen Emden“ untersucht unter Leitung von NiedersachsenPorts die Möglichkeiten, Überschusswindstrom in Form von „grünem“ Wasserstoff zu speichern und in unterschiedlichen Anwendungsfeldern im Hafen nutzbar zu machen. Hierdurch sollen CO2-Emissionen und Luftschadstoffe beim landseitigen Hafenbetrieb, in der Logistik sowie bei den im Hafen liegenden Schiffen durch die Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff erzielt werden. Darüber hinaus wurde kürzlich das deutsch-niederländische Kooperationsprojekt „H2Watt“ gestartet, in dem Wasserstoffanwendungen auf den Inseln Borkum und Ameland (NL) entwickelt und getestet werden.

Eine hohe Bedeutung kommt aktuell auch dem Thema Digitalisierung zu, berichtete Marie Gloger, die ebenfalls als Projektmanagerin in der MARIKO GmbH tätig ist. Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren seien verstärkt Beratungsangebote im Bereich IT entwickelt worden, um die digitale Transformation in den Unternehmen zu unterstützen und den Blick für neue datengetriebene Geschäftsmodelle zu öffnen.

Neben der Initiierung und Begleitung von geförderten Projekten ist der zweite Aufgabenschwerpunkt der MARIKO GmbH die Durchführung von Sicherheitslehrgängen nach STCW (Standards of Training, Certification and Watchkeeping) für Seeleute und Bordpersonal, die vom Leiter der Abteilung Maritime Training, Jörg Bontjer, vorgestellt wurden. Das Training erfolgt durch kompetente und erfahrene Trainer am Standort „Industriestraße“, wo moderne Schulungsräume sowie eine umfangreiche Infrastruktur für das praktische Training zur Verfügung stehen.

„Die Ausführung der Tätigkeiten ist nicht immer ein Kinderspiel“, berichtete Katja Baumann. Die andauernde Schifffahrtskrise, der Verlust von Reedereien sowie der bereits deutlich spürbare Fachkräftemangel führen zu einer Menge von „Baustellen“, die die gemeinnützige Gesellschaft mit einer sehr kleinen Grundfinanzierung bearbeitet: Nur 1,5 Personalstellen sind durch die Gesellschafterzuschüsse finanziert, drei weitere Stellen decken sich durch die Sicherheitstrainings. Alle weiteren Stellen des Unternehmens sind projektfinanziert, was eine erhebliche Herausforderung darstellt. „Dieser Herausforderung stellen wir uns mit einem motivierten, dynamischen Team, das mit viel Herzblut und Kompetenz an der Unterstützung der Branche arbeitet. Langfristig wünschen wir uns weniger Projektgebundenheit, was unmittelbar zu einer besseren Verstetigung des Mitarbeiterstamms führen würde. Dafür sehe ich die dringende Notwendigkeit, regionale Synergien künftig noch stärker zu nutzen und in bestehende Infrastrukturen zu investieren, anstatt immer wieder neue, konkurrierende Doppelstrukturen aufzubauen“, so Baumann.