Deutschland braucht LNG Infrastruktur in Wilhelmshaven:

Austausch mit dem Maritimen Koordinator Norbert Brackmann über Potenziale der LNG Versorgung

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Berlin. Die Potenzialstudie „LNG-Infrastruktur an der deutschen Nordseeküste unter Betrachtung besonders geeigneter Standorte“ (Oktober 2017) belegt die wachsende Bedeutung von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) für den Erdgasmarkt und als Treibstoff für Schiffe und den Schwerlastverkehr. Auf Einladung des Maritimen Koordinators Norbert Brackmann reisten die Initiativnehmer der Studie nach Berlin, um die Kerninhalte der Studie im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorzustellen und Rahmenbedingungen und Handlungsansätze für die Realisierung von LNG-Infrastruktur in Wilhelmshaven zu diskutieren. Der Rückgang von Gaslieferungen aus heimischer Förderung und aus angestammten Lieferländern könnte bis 2028 in einer Erdgasversorgungslücke münden, die zu einer zunehmenden Monopolisierung durch die verbleibenden Lieferanten führt, so das Fazit der Analyse. Um steigende Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit des Erdgases, die Versorgungssicherheit und den deutschen Erdgas-Handelsmarkt zu minimieren, setzt sich die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung für die Schaffung von LNG-Import-Infrastruktur ein, berichtete John H. Niemann, Präsident der Vereinigung.  Der beste Standort für ein LNG-Importterminal an der deutschen Nordseeküste ist nach Einschätzung von Tom Nietiedt, Vizepräsident der Oldenburgischen IHK, Wilhelmshaven mit deutlichen Vorteilen gegenüber anderen Standorten. Wilhelmshaven ist aufgrund seiner Lage, der zur Verfügung stehenden Flächen, der nautischen Erreichbarkeit, der Anbindung an das europäische Pipelinenetz sowie der Gaskavernenkapazitäten in unmittelbarer Nähe in der Summe prädestiniert, unterstrich auch IHK-Geschäftsführer Felix Jahn. Im Hinblick auf die maritime Wirtschaft ist ein Terminal-Standort Wilhelmshaven – ausgerüstet mit einer Bebunkerungsanlage für Versorgungsschiffe – geeignet, die in den nächsten Jahren steigende Anzahl von LNG-betriebenen Schiffen an der Nordseeküste zu wettbewerbsfähigen Preisen zu versorgen, so Katja Baumann, Geschäftsführerin der MARIKO GmbH aus Leer. Auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse stehen nun Investoren- und Betreiber-vorbereitenden Aufgaben an. Dazu zählen Detailbetrachtung der Terminalstandort-Optionen in Wilhelmshaven sowie die Durchführung vorbereitender technisch-funktionaler und wirtschaftlicher Untersuchungen und Vorplanungen, an der die anwesenden Akteure aus dem Bundesministerium großes Interesse bekundeten.

Für die Potenzialstudie klicken Sie bitte hier.